Was ist Skoliose?
Skoliose (vom griechischen skolios = „krumm“) bezeichnet eine dauerhafte, seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, die mit einer Verdrehung der Wirbelkörper einhergeht. Diese Fehlstellung kann in verschiedenen Abschnitten der Wirbelsäule auftreten, am häufigsten sind jedoch die Brust- und Lendenwirbelsäule betroffen. Da sich die Wirbelsäule bei Skoliose nicht mehr aktiv durch Muskelkraft aufrichten lässt, kann die Erkrankung fortschreiten und unterschiedliche Beschwerden verursachen.
Ursachen und Entstehung
Die Ursachen der Skoliose sind vielfältig. In etwa 80 bis 90 % der Fälle bleibt die genaue Ursache unbekannt – diese Form wird als idiopathische Skoliose bezeichnet und tritt meist im Kindes- oder Jugendalter auf. Andere Formen entstehen durch angeborene Fehlbildungen der Wirbelkörper (kongenitale Skoliose), neurologische oder muskuläre Erkrankungen (neuromuskuläre Skoliose) oder degenerative Veränderungen im Alter (degenerative Skoliose).

Symptome und Auswirkungen
Die Beschwerden hängen vom Schweregrad der Skoliose ab. Leichte Formen bleiben oft unbemerkt und verursachen kaum Einschränkungen. In ausgeprägteren Fällen kann es jedoch zu folgenden Symptomen kommen:
✅ Asymmetrien des Körpers: Ein auffälliger Schulter- oder Beckenschiefstand, ungleich hohe Taillendreiecke oder eine sichtbare Rippen- oder Lendenwulst.
✅ Bewegungseinschränkungen: Besonders bei fortschreitenden Verkrümmungen nimmt die Beweglichkeit der Wirbelsäule ab.
✅ Rückenschmerzen: Vor allem im Erwachsenenalter können Schmerzen durch Muskelverspannungen oder Fehlbelastungen entstehen.
✅ Beeinträchtigung innerer Organe: In sehr schweren Fällen kann die Fehlstellung die Lungenfunktion oder das Herz-Kreislauf-System beeinflussen.

Behandlungsmöglichkeitn
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie richtet sich nach dem individuellen Verlauf und dem Schweregrad der Skoliose. Zu den gängigen Behandlungsmethoden gehören:
🔹 Physiotherapie und Krankengymnastik: Durch gezielte Übungen soll die Muskulatur gestärkt und die Beweglichkeit verbessert werden, um das Fortschreiten der Krümmung zu verlangsamen.
🔹 Korsetttherapie: Bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum kann ein individuell angepasstes Korsett helfen, die Wirbelsäule in eine möglichst gerade Position zu bringen und eine Verschlechterung zu verhindern.
🔹 Operative Korrektur: In schweren Fällen, insbesondere bei Krümmungen über 40–50 Grad, kann eine Operation notwendig sein. Dabei wird die Wirbelsäule durch Implantate stabilisiert und teilweise begradigt.
Fazit
Skoliose ist eine komplexe Wirbelsäulenerkrankung, die individuell unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können jedoch dazu beitragen, Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Krümmung zu verhindern. Selbsthilfegruppen wie Wirbelwind e. V. bieten Betroffenen wertvolle Unterstützung und fördern den Austausch mit Fachleuten sowie anderen Betroffenen.